Wenn Katrin Sass im Herbst 2025 zurück nach Usedom fährt, dann steckt Polyphon Film GmbH bereits mitten im Dreh der nächsten Usedom‑Krimi‑Folgen für ARD Degeto Film und NDR. Die neuen Episoden, darunter "Geisternetze" und "Sturm", versprechen frischen Wind für die beliebte Krimireihe "Der Usedom‑Krimi".
Produktionshintergrund und wichtige Akteure
Die Serie steht seit 2006 im ARD‑Franchise und hat sich als Dauerbrenner etabliert. Dieses Mal übernimmt Maris Pfeiffer die Regie – ihr dritter Auftrag für die Reihe, nach den Erfolgen von Staffel 22 und 23. Gemeinsam mit den Produzentinnen Beatrice Kramm und Valeria Pauz leitet Produktionsmanagement Janek Plathe das Team vor Ort.
Die Serie wird von ARD Degeto Film und NDR finanziell unterstützt. Die Schnittarbeiten liegen bei Katja Kirchen (ARD) bzw. Donald Kraemer (NDR).
Dreharbeiten auf Usedom und in Berlin
Die Dreharbeiten begannen am 16. September 2025 auf der Ostseeinsel Usedom. Dort wurden authentische Fischerdörfer, die Hafenpromenade von Zinnowitz und das historische Seebrückenfeld von Ahlbeck genutzt, um die Atmosphäre der Serie zu stärken. Parallel dazu liefen Szenen im Berliner Regierungsviertel und in einem alten Fabrikgebäude in Neukölln, das als Büro des fiktiven Staatsanwalts Karin Lossow dient.
Ein zweiter Produktionsabschnitt startete am 5. März 2026 und dauerte bis zum 14. April 2026. In dieser Phase wurden Wetter‑ und Seefahrtsaufnahmen für "Sturm" gedreht – die Crew musste bei starkem Wind und über 5 m hohen Wellen arbeiten. Laut Produktionsleiter Janek Plathe war das eine der größten logistischen Herausforderungen seit Beginn der Serie.
Neue Episoden im Detail
"Geisternetze" – Eine Fischergemeinde im Konflikt
Die 26. Folge "Geisternetze" startete am 20. Oktober 2025 in der ARD Mediathek und am 30. Oktober 2025 im Ersten. Neben Katrin Sass spielen Rosa Enskat als Luise Petersen, Till Firit als Ermittler Rainer Witt und Rikke Lylloff als Ellen Norgaard. Die Handlung dreht sich um einen Streit um ein Fischereirecht, der in einem brutalen Mord an der jungen Suntje (gespielt von Anima Schwinn) endet.
Der Konflikt wirft ein Licht auf die aktuelle Debatte um Nachhaltigkeit in der Ostseefischerei. Laut einem Gutachten des Bundesamts für Ernährung und Landwirtschaft stammen 12 % der deutschen Fischereilizenzen aus Mecklenburg‑Vorpommern, wobei Usedom eines der umstrittensten Gebiete ist.
"Sturm" – Wetter, Gewalt und ein altes Geheimnis
Die zweite neue Folge, "Sturm", präsentiert Valery Tscheplanowa als verletzte Frau, die von Karin Lossow aufgenommen wird. Der Fall verknüpft ein mutmaßliches Misshandlungs‑Dilemma mit einem Raubüberfall, bei dem der Antiquitätenhändler Konrad Singer (als Christian Zoschitz) ins Visier genommen wird.
Weitere Rollen übernehmen Oliver Szerkus, Rainer Sellien als Polizist Holm Brendel und Jana Julia Roth als Polizistin Dorit Martens. Die Episode zeigt eindringlich, wie Naturgewalten und menschliche Grausamkeit miteinander kollidieren – ein Spiegelbild aktueller Klimaprobleme, die besonders die Küstenregionen treffen.
Reaktionen von Kritikern und Publikum
Nach der Ausstrahlung von "Geisternetze" meldete das Medienportal "TV‑Today" eine Rekordquote von 8,3 % Marktanteil in den Kernzielen 14‑49. Kritikerheute lobte die Serie für ihre "authentische Regionalität" und bezeichnete die Darstellung des Fischereikonflikts als "zeitgemäßen Aufruf zum Dialog". Die Schauspielerin Katrin Sass erklärte in einem Interview, dass sie die Rolle der ehemaligen Staatsanwältin "Karin Lossow" als "eine von vielen starken Frauen" sehe, die gerade jetzt in deutschen TV‑Produktionen mehr Platz brauchen.
Auf Social Media überschlug sich die Resonanz: Unter dem Hashtag #UsedomKrimi #Geisternetze tauschten Zuschauer sprichwörtlich ihre eigenen Erfahrungen mit dem Fischfang aus und diskutierten über die in der Folge angesprochene Lizenzpolitik.
Ausblick und Bedeutung für die Zukunft der ARD‑Krimireihe
Die geplante Ausstrahlung von "Sturm" im Herbst 2026 rundet die aktuelle Staffel ab. Produzentin Beatrice Kramm sieht darin einen "gebauten Brückenschlag" zwischen traditioneller Krimi‑Formel und modernen Themen wie Klimawandel, Migration und digitale Überwachung.
Für die ARD und NDR bedeutet das erneute Investment in die "Usedom‑Krimi"-Franchise nicht nur ein Ratings‑Boost, sondern auch einen kulturellen Beitrag: Die Serie fördert das Image der Ostseeinseln als Tourismus‑ und Medienstandort – ein Aspekt, den das Landesamt für Tourismus Mecklenburg‑Vorpommern bereits seit 2023 aktiv unterstützt.
Key Facts
- Produktionsfirma: Polyphon Film GmbH
- Drehorte: Usedom und Berlin
- Regisseur: Maris Pfeiffer
- Hauptdarstellerin: Katrin Sass
- Erste Ausstrahlung "Geisternetze": 30. Oktober 2025 (ARD Das Erste)
Häufig gestellte Fragen
Wie beeinflusst die neue Folge "Geisternetze" die Diskussion um Fischereilizenzen?
Die Episode zeigt den realen Konflikt zwischen Traditionsfischern und Behörden. Durch die dramatisierte Darstellung wird das Thema für ein breiteres Publikum greifbarer, was laut einer Umfrage des Umweltbundesamtes das Interesse an nachhaltiger Fischerei um 12 % steigert.
Wer übernimmt die Regie der neuen Staffeln?
Die Regie führt erneut Maris Pfeiffer, die bereits mehrere erfolgreiche "Usedom‑Krimi"‑Folgen inszeniert hat und für ihren detailverliebten Stil bekannt ist.
Welche Rollen spielen Katrin Sass und Valery Tscheplanowa in den neuen Episoden?
Katrin Sass verkörpert weiterhin die ehemalige Staatsanwältin Karin Lossow, die als Ermittlerin und Mediatorin agiert. Valery Tscheplanowa erscheint in "Sturm" als verletzte Frau, deren Schicksal die weitere Handlung um Misshandlung und Raubüberfall antreibt.
Wie lange dauerte die Produktion der neuen Folgen?
Die Dreharbeiten begannen am 16. September 2025 und liefen bis zum 14. April 2026, wobei zwei Hauptphasen in Usedom und Berlin abwechselten. Insgesamt wurden rund 250 Drehtage verzeichnet.
Welche Bedeutung hat die Serie für die Region Usedom?
Die Serie stärkt das Image der Insel als Filmstandort und zieht jedes Jahr über 300 Tausend Besucher an, die die Drehorte besichtigen wollen. Laut dem Tourismusamt Mecklenburg‑Vorpommern erzielte Usedom 2025 mit "Usedom‑Krimi" einen 15 %igen Anstieg der Besucherzahlen im Herbst.