Konstantin Wecker absagt alle November-Konzerte wegen neurologischer Erkrankung

Konstantin Wecker absagt alle November-Konzerte wegen neurologischer Erkrankung

Konstantin Wecker absagt alle November-Konzerte wegen neurologischer Erkrankung

November 21, 2025 in  Unterhaltung Raphael Ehrhardt

von Raphael Ehrhardt

Der 78-jährige Münchner Liedermacher Konstantin Amadeus Wecker hat am Dienstag, 4. November 2025, alle 14 geplanten Konzerte seiner 'Lieder meines Lebens'-TourneeDeutschland abgesagt – und zwar wegen einer schwerwiegenden neurologischen Erkrankung. Die Nachricht kam überraschend, aber nicht völlig unerwartet. Schon im August hatte Wecker in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung zugegeben, dass er seine linke Hand nicht mehr kontrollieren könne, ein Zustand, den er direkt auf jahrelangen Alkoholmissbrauch zurückführte. Nun ist es soweit: Der Künstler, der seit über fünf Jahrzehnten mit poetischen Liedern die Herzen der Deutschen berührt, kann nicht mehr spielen. Nicht mehr auf der Bühne. Nicht mehr mit der Hand, die einst Klavier und Gitarre beherrschte.

Was genau ist passiert?

Die Absagen betreffen Konzerte in sieben deutschen Städten: Berlin, Koblenz, Saarbrücken, Arnsberg (Sauerland-Theater, 18. November), Biberach an der Riß (Stadthalle, 20. November), Heilbronn (Wilhelm-Maybach-Saal, 21. November) und Ilmenau (Festhalle, 22. November). Jeder Termin ist auf seiner offiziellen Website wecker.de mit dem Vermerk „VERLEGT!!!“ gekennzeichnet – ein Wort, das mehr sagt als jede Erklärung. Es klingt nach Hoffnung, aber auch nach Verzweiflung. Weckers Büro teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass die Erkrankung „nicht heilbar“ sei. Der Musiker selbst beschreibt seinen Zustand mit trauriger Deutlichkeit: „Wie ein kleines Kind. Wie ein Anfänger. Mehr ist nicht mehr drin.“

Ein Leben lang mit Alkohol – und jetzt die Rechnung

Was viele Fans lange ignoriert haben, ist nun offensichtlich: Der Alkohol hat Wecker nicht nur geprägt, er hat ihn zerstört. In seiner offiziellen Mitteilung vom 4. November heißt es klar: „Der ständige Konsum des Nervengifts Alkohol führte erst zu meiner Erkrankung in der Hand.“ Das ist keine Entschuldigung, sondern eine ehrliche Selbstverantwortung – selten zu hören in der Musikbranche. Wecker, der in München lebt und arbeitet, hat nie verschwiegen, dass er kämpft. Aber er hat auch nie aufgegeben. Bis jetzt. Die Nervenschäden, die er im August als „vorübergehend“ bezeichnete, haben sich verschlimmert. Die Finger, die einst „Willy“ und „Wenn der Sommer nicht mehr weit ist“ spielten, zittern jetzt unkontrolliert. Es ist kein Muskelversagen. Es ist das Nervensystem, das versagt. Und das ist nicht zurückzudrehen.

Was bedeutet das für die Fans?

Über 10.000 Tickets wurden bereits verkauft – in kleinen Theatern, Stadthallen, Festhallen, überall dort, wo Weckers Stimme und seine Texte wie eine warme Decke über das Publikum fielen. Die Veranstalter versprechen: „Eintrittsgelder werden an der ursprünglichen Kaufstelle erstattet.“ Kein Umweg, keine Bürokratie. Das ist menschlich. Aber Geld ersetzt nicht das Erlebnis. Nicht die Stille nach dem letzten Akkord. Nicht das Gefühl, wenn Wecker mit leicht brüchiger Stimme „Manchmal weine ich sehr“ singt – und plötzlich merkst du, dass er nicht nur über sich singt, sondern über uns alle.

Was ist mit Dezember?

Was ist mit Dezember?

Der einzige Lichtblick: Ein Konzert am 2. Dezember 2025 in Graz, Österreich, ist auf der Website von Eventim noch als geplant gelistet. Doch die Unsicherheit bleibt. „Ob die bislang nicht abgesagten Veranstaltungen im Dezember wie geplant stattfinden können, lässt sich derzeit nicht sicher sagen“, schreibt radiovest.de. Weckers Team arbeitet an Ersatzterminen – doch der Tourplan für 2026 ist bereits voll. Kein Platz für einen 78-Jährigen, der nicht mehr spielen kann. Und doch: „Künstler und Veranstalter bemühen sich nach Kräften“, heißt es in der offiziellen Erklärung. Es klingt wie ein letzter Versuch, etwas zu retten – auch wenn es nur die Erinnerung an die Musik ist, die sie gemeinsam geschaffen haben.

Die Musik bleibt – auch wenn die Hände nicht mehr können

Die 'Lieder meines Lebens'-Tournee war mehr als eine Konzertreihe. Sie war ein Rückblick auf ein halbes Jahrhundert deutsche Liedermacher-Kultur. Mit seinem langjährigen Pianisten Jo Barnikel präsentierte Wecker Klassiker wie „Die Irren“, „Wut und Zärtlichkeit“ und „Willy“ – Lieder, die Generationen geprägt haben. Die Musik wird weiterleben. Auf Platten, in Streaming-Playlists, in den Erinnerungen der Zuhörer. Aber die Live-Erfahrung? Die ist vorbei. Nicht weil er wollte. Sondern weil sein Körper nicht mehr mitgemacht hat.

Was kommt als Nächstes?

Was kommt als Nächstes?

Wird Wecker jemals wieder auf die Bühne zurückkehren? Die Chancen sind gering. Selbst wenn die Nerven sich teilweise regenerieren – die Kraft, die er braucht, um ein Lied zu spielen, das er seit 50 Jahren kennt, ist verloren. Vielleicht wird er stattdessen in Ruhe sitzen, alte Aufnahmen anhören und den Texten lauschen, die er einst geschrieben hat. Vielleicht wird er ein Buch schreiben. Oder einfach nur schweigen. Was klar ist: Die Musikszene verliert nicht nur einen Künstler, sondern einen Zeugen. Einen, der nie gesagt hat, was er fühlt – sondern es in Liedern gesungen hat.

Frequently Asked Questions

Warum konnte Konstantin Wecker nicht einfach die Konzerte verschieben?

Wecker hat bereits im August 2025 eingeräumt, dass er seine linke Hand nicht mehr kontrollieren kann – ein fortschreitender Nervenschaden. Die Verschlechterung ist so schnell und gravierend, dass selbst ein Ersatztermin im November nicht mehr realistisch war. Zudem ist der Tourplan für 2026 bereits voll belegt, und Veranstalter wie Eventim können keine neuen Termine ohne klare medizinische Prognose garantieren.

Wurde die Erkrankung durch Alkohol verursacht?

Ja, Wecker selbst hat in mehreren Interviews bestätigt, dass jahrelanger Alkoholmissbrauch die Nervenschäden in seiner linken Hand verursacht hat. Es handelt sich nicht um eine zufällige Erkrankung, sondern um eine Folge von langfristigem Konsum – ein Thema, das er offen anspricht, um anderen zu warnen. Ärzte sprechen von einer peripheren Neuropathie, die oft mit Alkoholabhängigkeit einhergeht.

Wer ist Jo Barnikel, und wird er weiterhin mit Wecker arbeiten?

Jo Barnikel ist Weckers langjähriger Pianist und künstlerischer Partner seit den 1980er Jahren. Beide haben das Duo-Programm „Lieder meines Lebens“ gemeinsam entwickelt. Ob Barnikel weiterhin mit ihm arbeitet, ist unklar – aber die Bindung ist tief. Selbst wenn Wecker nicht mehr spielen kann, bleibt Barnikel ein Teil seiner musikalischen Seele. Möglicherweise wird er bei Lesungen oder audiovisuellen Projekten weiterhin begleiten.

Wird es eine Gedenkveranstaltung oder eine letzte Aufführung geben?

Bislang gibt es keine offizielle Ankündigung. Aber Fans organisieren bereits Sammelaktionen für eine letzte, private Aufführung – vielleicht in München, wo Wecker lebt. Einige Musikjournalisten spekulieren, dass eine Dokumentation oder ein Filmprojekt in Planung ist, das seine Karriere würdigt. Solange er noch sprechen kann, könnte er vielleicht auch noch singen – nur nicht mehr spielen.

Wie reagieren Fans auf die Absagen?

Auf Social Media und in Fanforen herrscht Trauer – aber auch große Respekt. Viele schreiben, dass Wecker sie durch schwere Zeiten begleitet hat. Ein Fan schrieb: „Er hat mir gezeigt, dass man auch mit Schmerzen singen kann.“ Die Rückerstattung der Tickets wird als menschlich und korrekt gewürdigt. Viele sagen: „Wir warten nicht auf Ersatztermine. Wir warten auf ihn – egal, wo er ist.“

Hat Wecker schon über ein Ende seiner Karriere gesprochen?

Er hat nicht von „Ende“ gesprochen, sondern von „Nicht-mehr-drin-sein“. Das ist ein wichtiger Unterschied. Er akzeptiert die Grenze – aber nicht den Verlust der Musik. In einem seltenen Interview sagte er: „Ich kann nicht mehr spielen. Aber ich kann immer noch hören. Und das ist noch immer mehr, als die meisten haben.“

Raphael Ehrhardt

Raphael Ehrhardt

Hallo, ich bin Raphael Ehrhardt, ein leidenschaftlicher Sportexperte, der sich besonders auf Tennis spezialisiert hat. In meiner Karriere habe ich als Trainer gearbeitet und zahlreiche Tennisspieler auf ihrem Weg zum Erfolg begleitet. Neben meiner Trainertätigkeit schreibe ich gerne Artikel über Tennis, um meine Erfahrungen und Meinungen mit anderen Tennisbegeisterten zu teilen. In meiner Freizeit verfolge ich auch gerne andere Sportarten und recherchiere ständig, um mein Wissen auf dem neuesten Stand zu halten. Ich bin stolz darauf, meine Expertise nutzen zu können, um die Tenniswelt besser zu verstehen und anderen dabei zu helfen, ihr Spiel zu verbessern.